Feuerwehrgeschichte

Wie in allen Dörfern gab es auch in Michelfeld schon sehr früh eine Feuerwehr. Die erste Fahrfeuerlöschspritze wurde im Jahr 1839 angeschafft.

Bereits im Jahr 1618 hat der Rat der Reichsstadt Hall für die Bewohner des Dorfes Michelfeld eine Dorfordnung erlassen.

Darin sind die überlieferten Statuten, Dorfgewohnheiten, sowie Rechte und Übungen niedergeschrieben. In den insgesamt 59 Punkten sind alle Regelungen enthalten, die für ein geordnetes Zusammenleben im Dorf notwendig erschienen. Dazu gehören auch vier Abschnitte, die für das Bereithalten von Feuerlöschgeräten und das Verhalten bei Schadfeuern gelten.

Auf Einhaltung dieser Regelung der Dorfordnung wurde großen Wert gelegt, was sich schon daraus ergibt, dass für Verstöße Strafen festgesetzt waren.

Im Jahr 1680 wurde die Feuerordnung der Stadt Schwäbisch Hall neu verfasst. Darin wurde unter anderem neu geregelt, dass auch die „hällischen Unterthanen auf dem Lande“, sobald sie von einer Feuersgefahr in der Stadt erfuhren, sich mit Feuereimern oder -kübeln auszurüsten und „nach der Stadt“ zu eilen und zu helfen hatte.

Nach großen Feuersbrünsten wurde die Feuerordnung wiederholt erneuert und verbessert.

So liegt eine solche Ordnung vom Jahre 1731 vor. Diese enthält für Michelfeld eine interessante Bestimmung bezüglich der Alarmierung:

Der Türmer von St. Michael musste beim Ausbruch eines Brandes dem Bauern auf dem Theureshof mittels Sprachrohr zurufen: „Hofbauer, schieß, s´brennt“.

Die zu Hall gehörende Landbevölkerung wurde darauf durch drei starke Schüsse vom Theureshof aus alarmiert.

Sie mussten in erster Linie Eimerketten bilden, um die damals noch nicht selbstsaugenden Spritzen zu versorgen.

In der Zeit um 1825 hatte sich das Feuerlöschwesen schon stark weiterentwickelt.

Aus dem Feuerschauprotokoll vom 01. Juli 1825 für den Staab Michelfeld ist zu entnehmen, dass bereits gewisse Organisationsformen festgelegt wurden und zusätzliche Gerätschaften für Michelfeld in Gemeinschaft mit Bubenorbis, Molkenstein, Leoweiler, Lindachshof, Rothe Steige, Starkholzbach, Michelfelderthal, Neinkirchen, Wizmannsweiler, Blindheim, Maibach, Rügenhof, Stock und ZIegelbronn beschafft wurden (alte Schreibweise).

Die älteste bei der Gemeinde Michelfeld erhaltene Feuerlöschordnung trägt leider kein Datum. Sie dürfte aber in den Jahren kurz vor 1839 entstanden sein.

Die ungefähre Entstehungszeit der Feuerlöschordnung lässt sich unter anderem durch Randvermerke einordnen, welche bei einzelnen Paragraphen später zur Ergänzung bzw. Aktualisierung angebracht wurden.

Unter anderem wurde im damaligen Zeitraum eine Fuhrfeuerspritze mit Schlauch vom Fabrikat Wieland von Ulm angeschafft.

Der Kaufpreis betrug damals 253 Gulden und 27 Kreuzer.

Eine außerordentlich umfangreiche Lokalfeuerlöschordnung haben Gemeinderat und Bürgerausschuss unter der Leitung von Schultheiß Teurer am 18. November 1879 aufgestellt.

Sie enthält neben den „allgemeinen Vorschriften“ eine Auflistung der Löschmittel, besondere Vorschriften für den Fall des Ausbruchs eines Brandes im Ort, sowie Bestimmungen über das Verhalten nach gelöschtem Brande und über die Hilfeleistung bei Brandfällen in auswärtigen Orten. Zur Einführung der Landesfeuerlöschordnung im Jahr 1885 zählte die Gemeinde 1277 Einwohner. Als sogenannte Gemeinde zweiter Klasse mussten eine bestimmte Ausstattung an Feuerlöschgeräten vorgewiesen werden. So wurde im Jahr 1886 eine vierrädrige, einstrahlige Saugfeuerspritze beschafft.

Im Laufe der Zeit machte sich auch die Modernisierung bei den Feuerlöschgeräten bemerkbar.

So wurden bis ins Jahr 1956 für die Waldorte Neunkirchen, Witzmannsweiler und Blindheim eine TS 6 bzw. eine TS 8 angeschafft.

Allerdings waren Beschaffungen für die Feuerwehr, wie schon in früheren Zeiten, schwierig. Als das Landratsamt eine teilweise Uniformierung anregte, beschloss der Gemeinderat am 19.02.1954 „mit Rücksicht auf die Finanzlage der Gemeinde“ nur eine Gruppe mit Mützen auszustatten und eine weitere Uniformierung zurückzustellen. Auf Druck des Kreisbrandinspektors wurden dann aber doch einfachste Uniformen angeschafft.

Gemeinsam mit der Gemeinde Gnadental wurde im Jahr 1969 ein TSF beschafft.

Doch die gemeinsame Anschaffung von Feuerlöschgeräten verursachte gewisse Probleme. So beschäftigte man sich in den kommenden Jahren mit der Anschaffung eines Schlauchanhängers und eines LF 8 für Michelfeld.

Durch Aufstockung der Fördermittel durch das Regierungspräsidium konnte das "LF 8 schwer" im August 1983 feierlich übergeben werden.

Nach der Anschaffung des "LF 8 schwer" war es nun möglich, das TSF endgültig am Teilort Gnadental zu stationieren.

Eine mangelnde Ausstattung bestand nun nur noch im Teilort Büchelberg. Es war zwar ein Gerätehaus und ein Löschwasserbehälter vorhanden, aber es stand nur eine alte Spritze zur Verfügung.

Damit die vorhandene Löschwasserreserve im Brandfall auch tatsächlich genutzt werden kann, wurde für diesen Teilort im Jahr 1986 ein TSA mit einer TS 8 beschafft.